Prüfungsschema - Vorsatz und Fahrlässigkeit

Vorsatz (Strafbarkeit: § 15 StGB)
1. Direkter Vorsatz ersten Grades
  1. Täter hält den Eintritt des Erfolgs mindestens für möglich und
  2. es kommt ihm gerade auf den Eintritt dieses Erfolgs an
2. Direkter Vorsatz zweiten Grades
  - Täter hält den Eintritt des Erfolgs für sicher
  - Die voluntative Einstellung des Täters spielt keine Rolle
3. Bedingter Vorsatz (dolus eventualis)
  1. Wissenselement
    - Täter muss den Eintritt des Erfolgs mindestens für möglich halten
  2. Wollenselement (str.)
    1. Voluntative Theorien
      - Täter nimmt den Eintritt des Erfolgs billigend in Kauf (Rspr.) oder ist damit einverstanden
    2. Kognitive Theorien verzichten auf das Wollenselement
      - Wahrscheinlichkeitstheorie
      - Möglichkeitstheorie
Fahrlässigkeit (Strafbarkeit: § 15 StGB)
1. Bewusste Fahrlässigkeit
  1. Täter hält den Eintritt des Erfolgs für möglich
  2. und vertraut pflichtwidrig darauf, dass der Erfolg nicht eintritt
2. Unbewusste Fahrlässigkeit
  1. Täter erkennt die Möglichkeit des Erfolgseintritts nicht,
  2. hätte den Erfolg aber voraussehen können

Vorsatz und Fahrlässigkeit